Wissenswertes zur türkischen Sprache

Das moderne Türkisch, hat seinen Ursprung in der Stammessprache der Oghusen. Diese schrieben ihre Sprache in uighurischen Runen nieder. Die ältesten, bekannten Schriftzeugnisse dieser Kultur stammen übrigens aus dem 7. Jahrhundert unserer Zeitrechnung und gefunden wurden sie am Fluss Orchon, der durch die Mongolei fließt.

Die Stämme der Oghusen wanderten aus dem Gebiet der heutigen Mongolei ab und siedelten sich in Mittelasien (Persien) an. Aus dieser Zeit stammen die persischen Wörter im türkischen Vokabular. Etwa im 10. Jahrhundert nach Christus tritt einer der Stammesfürsten – sein Name lautet Seldschuk – zum Islam über. Seit dieser Zeit wurde die sich entwickelnde türkische Sprache in arabischen Schriftzeichen niedergeschrieben und viele arabische Lehnwörter fanden Eingang ins Türkische.

Aus diesen sprachlichen Wurzeln ging das Osmanische hervor, aus dem sich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts die moderne türkische Sprache entwickelte. 1928 erließ Mustafa Kemal Atatürk eine Sprachreform, die die Sprache der 1923 gegründeten türkischen Republik erneuern sollte. Im Zuge dieser Reform durchlief das Türkische große Veränderungen und wurde so zu derjenigen Sprache, die heute von 58 Millionen Menschen in der Türkei gesprochen wird. Die große Reform leitete man damit ein, dass man dazu überging, das Türkische nicht mehr in arabischer Schrift zu schreiben, sondern das lateinische Alphabet zu benutzen. Um alle Laute des Türkischen wiedergeben zu können, musste die Lateinschrift jedoch um mehrere Buchstaben erweitert werden. Das Alphabet des modernen Türkisch umfasst heute 29 Buchstaben: 21 Konsonanten und 8 Vokale. Wenn Sie als deutscher Muttersprachler Türkisch lernen, werden Sie die für Sie neuen Buchstaben ç, ğ, ı, İ und ş schnell schreiben und aussprechen lernen.

Wo spricht man Türkisch?

Etwa 70 Millionen Menschen sprechen Türkisch als Muttersprache. Die meisten von ihnen leben in der Türkei, wo Türkisch natürlich auch die Amtssprache des Landes ist. Daneben ist Türkisch auch noch auf Zypern eine der beiden Amtssprachen. Der Sprachraum, in dem Sie Ihre neuen Türkischkenntnisse anwenden können ist aber noch viel größer: Die Sprache wird von türkischen Minderheiten auch in Aserbaidschan, im ganzen Balkangebiet, im Iran, im Irak, in Usbekistan, in Kasachstan und in Kirgisien gesprochen. Viele Türken sind zudem im Lauf der letzten Jahrzehnte ausgewandert und leben heute in Belgien, Deutschland, Frankreich, Kanada, den Niederlanden, Österreich, Rumänien und den USA.

So leben allein in der Bundesrepublik Deutschland heute mehr als zwei Millionen türkische Muttersprachler.

Türkisch – eine agglutinierende Sprache

Türkisch zählt man zur Sprachfamilie der Turksprachen. Kennzeichen dieser Sprachen ist ihr agglutinierender Sprachbau. Um Türkisch lernen und verstehen zu können, müssen Sie zuallererst verstehen, was eine agglutinierende Sprache ist. Das Wort agglutinieren stammt aus dem Lateinischen und bedeutet verklumpen oder auch verkleben. Zentrales Prinzip dieser Art des Sprachbaus ist das Suffix. Ein Suffix ist eine Nachsilbe, die an ein Wort hinten angefügt wird und so die Bedeutung des Wortes verändert bzw. erweitert. Am besten wird Ihnen das an einem Beispiel klar. Nehmen wir uns das türkische okullarda vor: In diesem Ausdruck stecken ganz viele Informationen auf einmal. Der erste Teil des Wortes (okul) bedeutet Schule oder auch die Schule. Ganz genau kann man das im Türkischen nicht unterscheiden, denn es gibt keinen bestimmten Artikel. Die Mehrzahl von Schule heißt auf Türkisch: okullar (die Schulen). Okullarda schließlich kann man mit in den Schulen ins Deutsche übersetzen.

Wie Sie an diesem Beispiel erkennen konnten, werden die Wörter im Türkischen also immer länger, je mehr Informationen sie enthalten. Es gibt hierbei ganz viele unterschiedliche Arten von Suffixen, die man an ein Wort anhängen kann.

Sie sollten sich aber nicht abschrecken lassen von den Unterschieden des Türkischen zum Deutschen, denn wenn Sie das Grundprinzip verstanden haben, werden Sie viel Spaß am Lernen haben und schnell vorankommen. Türkisch kommt dem Lerner nämlich sehr entgegen, denn diese Sprache ist geradezu von mathematischer Schönheit: Türkisch folgt einfachen und verständlichen Regeln und es nur äußerst wenige Ausnahmen!


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